Eine ausgedehnte Pause
2019, Mixed Materials, ca. 33 ✕ 40 ✕ 83 cm / 2019, Mixed Materials, ca. 22 ✕ 55 ✕ 28 cm
Arbeit ohne Ballast
2017, Mixed Materials, ca. 83 ✕ 121 ✕ 10 cm 2017, Inkjet-Prints, je ca. 18 x 24 cm
Die Freiheit datenarmer Zustände
Paul Schwaderer – ein ZuschlagSchritt für Schritt und Übersprung Ich möchte Ihnen die Artefakte, die sich in diesem Büchlein drehen, nicht erklären. Könnte ich Ihnen das Hantieren von Paul Schwaderer mit diversen Gegenständen sprachlich vorführen, dann müssten Sie nicht hinschauen. Vielleicht sollte ich Ihnen die unsichtbaren Bezüge zwischen den Teilen seines Werks darlegen, denn ich entdeckte Nachbarschaften – ein Gegenüber, dem es nicht egal ist, was mit wem, wer mit was im Raum sich bewegt. Nicht nur bloße Gegenstände werden in eine sogenannte Schale geworfen, überraschende Verhältnisse, ein Klang eröffnet ein Spiel. Auch in diesen Konstellationen verstecken sich unüberschaubare Verbindungen, die ich nicht alle verfolgen kann – ich passe. Nehmen wir also an, es ist ein Spiel – der Anfang ist nicht auszumachen. Regeln werden regelmäßig neu erfunden. Paul Schwaderer…
Irritationen am Firmament
Erleben wir einen Sonnenuntergang, dann erleben wir eigentlich zweierlei. Wir erleben den Sonnenuntergang, wie ihn Menschen seit Jahrtausenden erleben. Die Sonne taucht am Horizont ab, und – Gott sei Dank – taucht sie zuverlässig am nächsten Morgen wieder am anderen Ende auf. Und wir sehen, dass wir uns täuschen. Denn wie wir wissen, verschwindet die Sonne nicht. Und es grenzt auch an kein Wunder, dass sie so zuverlässig wieder auftaucht. Sie bewegt sich ja kaum. Es ist die Erde die sich um sie bewegt. Und es sind wir Menschen, die – Kraft der Einbildung – die Sonne unter den Horizont schieben und sie wieder auftauchen lassen.Wir bewegen uns also tagtäglich in einem unzureichend bestimmten Zwischenraum zwischen Wirklichkeitserfahrung und Wirklichkeitsmodell. Und leider fehlen verlässliche Vermessungspunkte. Die Verfahren, durch die wir versuchen,…
Ode
Und die Dinge? Die Dinge taten das, was sie immer tun. Sie betrachteten die Welt von den Regalen aus, von den Fächern, Tischplatten, Fenstersimsen, und machten sich nichts aus unseren Angelegenheiten. Sie waren auf keiner Seite. Geduldig begaben sie sich in unsere Hände. Sie passten wie angegossen, oder sie entglitten unseren Fingern und fielen mit einem Schrei zu Boden. Erst dann im Blitzen des berstenden Porzellans, im Tönen des Silbers, im Klirren des Glases weckten sie uns aus dem Schlaf. Denn in Wirklichkeit waren sie unsichtbar. (Stefan Chwin: Tod in Danzig, 1999) 2013, Video-Loop, 20:00 min
Sehen und Verstehen sind eigentümliche Verwandte
Jemand hat diese Arbeit einmal als „Pauls Welt“ bezeichnet. Und – ehrlich gesagt – eine wirklich treffendere Bezeichnung habe auch ich bisher auch nicht dafür gefunden. Und nun soll ich selbst diese Arbeit in gute Worte fassen, und das ist schwer. Dabei sollte es doch im Grunde immer möglich sein – das ist eine These – alles in nur einem Satz zusammen zu fassen. Denn wenn es einem nicht gelingt, den Kern einer Sache in einigen wenigen Worten zu fassen zu bekommen, dann muss man damit rechnen, dass er womöglich einfach nicht da ist. Ich will es aber versuchen. Jemand kommt also, und erklärt: „Ich zweifele an meinem Werkzeug“ Und jetzt wo man weiß: Er zweifelt an seinem Werkzeug, kann man versuchen zu klären: Mit einem Werkzeug ist sicher kein…